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Ausstellung Wildegg

  • Autorenbild: wilmamaier
    wilmamaier
  • 21. Feb. 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Jan. 2020

Vernissage vom 08. September 2018


Ansprache zur Vernissage von Wilma Maier – Deiss


Begrüssung

Ich freue mich sehr, Sie hier im Haus der Begegnung willkommen zu heissen.

Es freut mich, dass ich gerade zur ersten Ausstellung im Hause von Claudio Strasser angefragt wurde hier und mit Dan Muaj auszustellen.


Einige Worte zu mir:

Ich bin seit 1978 künstlerisch tätig und habe nach dem Studium lange Zeit hauptsächlich in Aquarelltechniken gearbeitet und Aquarellmalkurse gegeben.

Ich male aus der Farbe heraus, versuche im Malprozess der Farbe Raum zu geben und mich auf die Farbe einzulassen, zu spüren, was die Farbe braucht und wohin sie mich führt.

Ein Suchen und finden, ein Verlieren und Neugestalten begleiten mich im Malprozess, indem die Farbe an sich die Priorität hat.


In den letzten 15 Jahren bin ich von den bildnerischen Materialien wie Pigmente, Sand, Asche, Russ, Moorlauge, Bitumen, Steinmehl, Gesso, eine Gipsmischung und Bienenwachs fasziniert.

Wie sie bei den Bildern oft sehen können, sind die Pigmente in einer oft dickeren Struktur aufgetragen. Das gibt der Oberfläche etwas haptisches, manchmal erinnert es an die verwitterten Verputze einer Fassade, wie man sie in Italien oder in südlichen Ländern sehen kann.


Bienenwachs

Seit einigen Jahren versuche ich Bienenwachs in flüssiger Form in den Malprozess zu integrieren. Das Bienenwachs wirkt nicht nur als oberste Schutzschicht, die der Bildfläche eine harmonische Wirkung verleiht, sondern, ich versuche auch, das Wachs in den eigentlichen Gestaltungsprozess während dem Malen einzubeziehen.

Das geschieht durch übermalen der Wachsfläche mit Tusche oder durch Einritzen in das Wachs und wieder hervorholen von den unteren Farbflächen. Dadurch entstehen neue Kompositionselemente von Flächen und Linien.

Das Bienenwachs wirkt somit als gleichwertiges Gestaltungsmaterial wie die Pigmente und die Ölfarbe usw.

Es ist für mich auch interessant zu erkunden, wie die vorantiken Völker, die Ägypter und die Phönizier, oder die Ikonenmaler in der Byzantinischen Zeit das Bienenwachs im Bilde verwendet und integriert haben.


Oxidationen

In einigen Bildern sehen Sie Oxidationen aus Eisenoxid oder Kupferoxid.

Diese entstehen durch die Verwendung von einer Malpaste, in der Eisenpartikel oder Kupferpartikel drin sind.

Durch hinzufügen einer Säure oxidieren die Metallteile und somit habe ich im Bilde die schönen warmen Brauntöne von Rost oder die grünlichen Türkistöne von Kupferoxid.


Zu Schwarz

Die neuesten Bilder, die ich in diesem Jahr gemalt habe, gehen vom Schwarz des Bitumens aus.

Dieses sehr dunkle Schwarz, stelle ich als Dunkelheit dar, die im Makrokosmischen Sinne der uranfänglichen Schöpferkraft entspricht.

Zuerst ist dort die Finsternis da. Sie ist die alles umhüllende, alles durchdringende, alles tragende Mutter der Substanz.

Die Finsternis oder Dunkelheit, hat die Eigenschaft oder die Kraft der Anziehung, die der Ausdruck der Sympathie ist. Sie nimmt alles auf.


An sich ist die Finsternis Formlos. Sie hat kein Zentrum und kann keine Peripherie bilden.

Die Finsternis ist das allererste Prinzip der Schöpfung und auch das mächtigste.


In diese Dunkelheit ritze oder zeichne ich die weiblichen Aktfiguren, die ich im Laufe der Jahre früher schon gezeichnet habe, ein.


Somit verbinde ich zeichnerisch die körperliche Form mit der alles aufnehmenden und geduldigen schwarzen Bitumenfläche.


In diesem Sinne möchte ich Sie einladen, die Bilder zu betrachten und dabei eine Zeitlang hier zu verweilen.

Geniessen Sie die gute Stimmung hier und den Apero.


Ein Gedicht von Rosemaria Pütz


Immer auf den Wegen sein,

die wirklich gegangen werden.

Nicht alle zugleich und gleicherweise.

Je einzeln – doch als Glied eines Ganzen

Und mit etwas in uns, das führt. R. Pütz


 
 
 

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